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Isarwatt besucht innovative Power-to-Gas-Anlage

Aktualisiert: 9. Mai 2022

Am 12. Juli hat die Isarwatt mit Vertretern der Mitgliedsunternehmen das derzeit spannendste Energieprojekt in der Wohnungswirtschaft in Augsburg besucht.


Die dezentralen Power-to-Gas-Anlage in der bereits bestehenden Wohnanlage mit insgesamt 70 Wohneinheiten ist in dieser Form weltweit einmalig. Der Gründer Dr. Busse sowie Herr Schirmer (Sales und Project Management) von der Rostocker Firma EXYTRON, die das Projekt im Zusammenspiel mit den Augsburger Stadtwerken realisiert hat, waren bei der Besichtigung dabei und erklärten sämtliche technischen Details.


Mieterstrom-Modell ist die Grundlage


Das System besteht aus folgenden Komponenten: Einer 120 kWp Photovoltaik-Anlage, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 20 kW elektrischer Leistung, einem Elektrolyseur (56 kW), einer Batterie zur Glättung (60 kWh), zwei 100 kW Spitzenlast Gaskesseln sowie Methantanks.


Funktionsprinzip der Anlage

Der von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produzierte Sonnenstrom wird bevorzugt direkt genutzt: Im Rahmen eines Mieter-Strommodells wird als erstes der Bedarf der Bewohner im Haus gedeckt. Überschüssige Strommengen werden verwendet, um mit einer Elektrolyse Wasserstoff herzustellen. Der Wasserstoff wird sofort mit Kohlenstoffdioxid (CO2) zu regenerativem Methan (CH4) umgewandelt und in regulären Erdgastanks zwischengespeichert. Bei Bedarf wird das Methangas benutzt, um in einem marktüblichen Blockheizkraftwerk Strom und Wärme für die Mieter zu erzeugen. Das System ist auf die Produktion von 320 MWh Wärme und 180 MWh Strom pro Jahr ausgelegt.


Geschlossener Kreislauf macht das Projekt innovativ


Mehrere Gründe machen das Projekt zu einem der innovativsten in der deutschen Wohnungswirtschaft:


Das Energiemanagementsystem wird mit Wetterdaten gefüttert und sorgt dafür, dass die verschiedenen Anlagenkomponenten effizient zusammen spielen können. Diese Steuerung der Anlage ermöglicht eine klimaneutrale Energieversorgung mit Wirkungsgraden von bis zu 90 %.


Auch der geschlossene Kreislauf des Systems ist bemerkenswert. Bei der Verbrennung des Methans im Blockheizkraftwerk entsteht CO2. Das nicht einfach freigesetzt, es wird stattdessen für die Produktion des Erdgases im Katalysator eingesetzt.


Der überschüssige Solarstrom wird für die Elektrolyse verwendet. Hier entsteht als "Abfall"-Produkt Sauerstoff. Dieser wird wiederum eingesetzt, um im Blockheizkraftwerk eine saubere Verbrennung zu gewährleisten. Dadurch wird der Ausstoß von Kohlendioxid, Stickoxiden und Feinstaub auf ein Minimum reduziert.


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